Wohnüberbauung Hohlstrasse, Zürich

Am Verkehrsinfarkt der Hohlstrasse kann auch die beste Architektur nichts ändern. Davon abgesehen gibt es am Stüdliweg städtebaulich nicht viel zu klären - ein wenig Justieren reicht schon. Denn der Hofraum am Stüdliweg ist in seiner heutigen Form angenehm und gut proportioniert - bloss wenig angeeignet, weil er etwas abseits liegt. Darum wird hier vorgeschlagen, zur Ernastrasse hin den mittleren Hofraum auf ganzer Breite zu öffnen, so dass hier ein echter Siedlungsplatz entstehen kann, dessen gemeinschaftliches Leben bis auf die Ernastrasse hinaus abstrahlt und zur Hohlstrasse hin einen ‚Ehrenhof’ anzudeuten. Mit dem Mittelrisalit, der hinter einer Gruppe schlanker Bäume leicht zurückversetzt ist, wird die Zuwendung zum öffentlichen Raum gestisch bezeichnet und ein freundlicher Ort inmitten der Verkehrsschneise angelegt.

Auf dem Stüdliplatz wird die Siedlungsgemeinschaft in Szene gesetzt – und zwar durchaus im Wortsinn: Denn so wie Kulissengerüste zu beiden Seiten eines Bühnenprospekts aufgereiht sind, sind hier Balkontürme versammelt. Und so, wie die Schauspieler auftreten und abtreten, so treten Bewohner auf den Balkonen ins Hofleben ein oder ziehen sich daraus zurück.