Überbauung Guggach III, Zürich - 4. Preis

Die grosse Chance des Wettbewerbs Guggach III ist das Entstehen eines lebendigen, angeeigneten, identitätsstiftenden Stadtstücks an einem Ort, der heute brach und unwirtlich ist. Die Bestandteile für eine durchmischte städtische Situation sind alle da: Läden, eine Schule, Wohnungen, ein Café, ein Stadtteilpark, ein Kindergarten, eine Tramhaltestelle. Die Voraussetzung ist, dass all die Nutzungen, die öffentliches Leben generieren, in dichter Nachbarschaft zueinander liegen, so dass sie einander gegenseitig Besucherfrequenzen zuführen.

Die neuen Häuser werden aufgrund ihrer Lage an wichtigen Strassenachsen dem öffentlichen Raum der Stadt verpflichtet sein. Dieser Stadtraum verlangt nach einer klaren Fassung ohne dass der rückwärtige Parkraum abgeschottet wird. Gesucht ist eine Bebauungsstrategie, welche zwischen der Unschärfe und Durchlässigkeit der ‚Stadtlandschaft’ aus der Nachkriegszeit und der Monumentalität der neuen Siedlungen Guggach I und II oszilliert, zwischen offener und geschlossener Bauweise, zwischen Autonomie und Einpassung. Auf der Suche nach einem Leitbild für diese Strategie fühlten wir uns an Schollen oder Flösse erinnert. So wie diese von der Strömung aneinander geschoben werden und dabei doch ihre sperrige Form bewahren, so werden die Gebäudeflösse von den Strömen des Verkehrs ausgerichtet und behaupten doch ihre sperrige Quaderform. Sie tragen die darauf gelagerten Schlanken Wohnhäuser und liegen mal höher, mal tiefer im Terrain: Hier nehmen sie die Gewerbeflächen auf, dort die Sporthalle, andernorts schliesslich ragen sie nur knapp aus der Erde. Auch da, wo sich die Flösse nahe kommen, bleiben die Durchlässe offen und weit.